Maine: 7 % Casino-Einnahmen für indigene Stämme

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In Maine wird derzeit ein Gesetzesentwurf diskutiert, der zwei bisher benachteiligten indigenen Stämmen Zugang zu Einnahmen aus Spielautomaten verschaffen soll. Das Hollywood Casino in Bangor könnte künftig 7 % seiner Einnahmen an die Houlton Band of Maliseet Indians und die Mi’kmaq Nation abführen. Ziel ist eine gerechtere Verteilung der Casino-Gewinne unter den Wabanaki-Stämmen. Der Entwurf LD 1851 ist Teil breiterer Bemühungen, die wirtschaftliche Gleichstellung der indigenen Völker in Maine zu fördern.
Worum geht es bei LD 1851?
Das Gesetzesvorhaben LD 1851 zielt darauf ab, die Beteiligung der Houlton Band of Maliseet Indians und der Mi’kmaq Nation an den Einnahmen des Hollywood Casino in Bangor zu stärken. Aktuell fliesst ein grosser Teil dieser Einnahmen an den Bundesstaat Maine. Mit der neuen Regelung sollen 7 % der Bruttoeinnahmen aus Spielautomaten direkt an die beiden Stämme gehen. Das würde jährlich rund 3,5 Millionen US-Dollar pro Stamm bedeuten.
Hintergrund: Ungleichbehandlung durch Bundesgesetz
Die Wabanaki-Stämme in Maine unterliegen dem Maine Indian Claims Settlement Act von 1980. Dieses Gesetz verhindert, dass sie von bundesweiten Regelungen wie dem Indian Gaming Regulatory Act (IGRA) von 1988 profitieren. In anderen US-Bundesstaaten dürfen indigene Gruppen ihre eigenen Casinos betreiben oder regulieren. In Maine hingegen ist dafür eine staatliche Genehmigung notwendig. Das schränkt die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Wabanaki-Stämme erheblich ein.
Wer profitiert bereits?
Die Penobscot Nation und die Passamaquoddy Tribe erhalten bereits 4 % der Einnahmen aus dem Oxford Casino. Diese Vereinbarung bleibt durch LD 1851 unberührt. Der neue Gesetzesentwurf will keine Mittel umverteilen, sondern zusätzliche Einnahmen für bisher ausgeschlossene Stämme schaffen. Alle vier Stämme sollen langfristig gleichermassen vom Glücksspiel in Maine profitieren.
Weitere Gesetzesvorschläge auf dem Tisch
Neben LD 1851 werden zwei weitere Gesetze diskutiert:
- LD 1164: Würde den Wabanaki-Stämmen das exklusive Recht auf Online-Glücksspiel im Bundesstaat gewähren. Der Entwurf hat eine Hürde im Ausschuss genommen, stösst jedoch auf Widerstand von Gouverneurin und privaten Betreibern.
- LD 1838: Soll den Stämmen erlauben, elektronische Beano-Terminals zu betreiben. Auch das würde neue Einnahmequellen erschliessen.
Stimmen aus Politik und Stammesvertretung
Der Abgeordnete Marc Malon betont die Bedeutung von LD 1851 für mehr Gerechtigkeit im Umgang mit den indigenen Nationen. Auch Zeke Crofton-Macdonald, Sprecher der Houlton Band, sieht in der Vorlage einen Schritt hin zu wirtschaftlicher Gleichstellung ohne Nachteile für andere Stämme. Chief Clarissa Sabattis ergänzt, dass alle Stämme unterfinanzierte Programme hätten – der neue Einnahmenfluss könne helfen, etwa die Wellness-Gerichtsbarkeit der Mi’kmaq Nation zu finanzieren.
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Einwände aus der Casinobranche
Chris Jackson, Vertreter des Hollywood Casino, zeigt sich offen für Gespräche, warnt aber vor einer Erhöhung der effektiven Steuerlast. Die Betreiber wollen sicherstellen, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht leidet. Auch Steve Silver von der Glücksspielaufsicht bringt Bedenken ein: Sollte LD 1164 umgesetzt werden, müsse das Oxford Casino von seiner Abgabepflicht gegenüber anderen Stämmen befreit werden.
Warum das Thema jetzt relevant ist
Ein Bericht der Harvard Kennedy School aus dem Jahr 2022 zeigt, dass die Wabanaki-Stämme im Vergleich zu anderen indigenen Gruppen wirtschaftlich zurückliegen. Die strukturellen Hürden aus dem Jahr 1980 wirken bis heute. LD 1851 bietet eine konkrete Möglichkeit, diese Ungleichheit zu verringern – ohne bestehende Vereinbarungen zu gefährden.
Unsere Einschätzung
LD 1851 ist ein pragmatischer Schritt in Richtung fairer Einnahmeverteilung im Glücksspielsektor von Maine. Der Vorschlag berücksichtigt bestehende Abkommen und schafft neue Einnahmequellen für bisher benachteiligte Stämme. Auch wenn weitere Gesetzesinitiativen wie LD 1164 auf mehr Widerstand stossen, zeigt sich, dass der politische Wille für Veränderungen vorhanden ist. Für Schweizer Leser zeigt dieser Fall, wie komplex die Regulierung von Glücksspiel im Zusammenspiel mit historischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sein kann.
Quellen:
- Harvard Kennedy School
- Maine Gambling Control Board
- Stellungnahmen von Stammesvertretern und Politikern