Jemen: DeFi boomt nach US-Sanktionen gegen Bank

Das Wichtigste in Kürze
Die Nutzung dezentraler Finanzplattformen (DeFi) in Jemen ist um 63 % gestiegen. Grund dafür sind US-Sanktionen gegen die International Bank of Yemen (IBY), die mutmaßlich mit der Houthi-Bewegung zusammenarbeitet. Durch die Einschränkungen im traditionellen Bankensektor greifen viele Jemeniten zunehmend auf Kryptowährungen und DeFi-Lösungen zurück. Laut TRM Labs, einem Unternehmen für Blockchain-Analyse, könnte dieser Trend weiter zunehmen – auch in anderen Ländern mit ähnlichen Einschränkungen.
Hintergrund: US-Sanktionen gegen jemenitische Bank
Am 17. April 2025 hat das Office of Foreign Assets Control (OFAC) des US-Finanzministeriums Sanktionen gegen die International Bank of Yemen verhängt. Die Bank soll laut OFAC finanzielle Unterstützung für die Houthi-Bewegung geleistet haben, eine von Iran unterstützte Gruppierung, die in den Konflikt im Jemen verwickelt ist. Auch führende Mitglieder der Bank wurden sanktioniert.
Die US-Regierung wirft der IBY vor, den Zugang der Houthis zu Finanzmitteln erleichtert und damit indirekt Angriffe auf internationale Handelsrouten im Roten Meer ermöglicht zu haben. Ziel der Sanktionen ist es, die Finanzierungsmöglichkeiten der Houthis zu unterbinden.
DeFi als Ausweichlösung für Jemeniten
Durch die Sanktionen ist der Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen für viele Menschen in Jemen stark eingeschränkt. Das betrifft nicht nur Unterstützer der Houthis, sondern auch die allgemeine Bevölkerung. Besonders problematisch ist dies für Familien, die auf Überweisungen aus dem Ausland angewiesen sind.
Infolge dessen verlagert sich der Zahlungsverkehr zunehmend in den digitalen Raum. Dezentrale Finanzplattformen (DeFi) ermöglichen es Nutzern, ohne zentrale Instanz wie eine Bank Finanzdienstleistungen zu nutzen. Dazu zählen etwa Zahlungen, Kredite oder der Tausch von Kryptowährungen. Laut TRM Labs machen DeFi-Dienste mittlerweile über 63 % des Krypto-Traffics in Jemen aus.
TRM Labs: DeFi-Trend könnte sich ausweiten
TRM Labs beobachtet, dass Wallets mit Verbindungen zur Houthi-Bewegung über 900 Millionen US-Dollar an Transaktionen durchgeführt haben. Einige dieser Wallets wurden inzwischen auf schwarze Listen gesetzt. Die Analysten sehen Parallelen zu anderen Gruppierungen wie Hamas oder ISIS, die ebenfalls auf Kryptowährungen zurückgreifen, um Finanzsanktionen zu umgehen.
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Neben Jemen könnte laut TRM Labs auch der Irak stärker auf DeFi setzen, wenn traditionelle Finanzsysteme weiter eingeschränkt werden. Iran könnte dabei als technischer Unterstützer fungieren, um digitale Infrastrukturen für alternative Finanzlösungen bereitzustellen.
Dezentralisierung als Folge geopolitischer Spannungen
Die Entwicklung in Jemen zeigt, wie politische und wirtschaftliche Sanktionen zur verstärkten Nutzung dezentraler Technologien führen können. DeFi-Plattformen bieten Nutzern die Möglichkeit, sich unabhängig von staatlich kontrollierten Finanzsystemen zu bewegen. In Krisenregionen wird dies zunehmend zur Notwendigkeit.
Allerdings birgt diese Entwicklung auch Risiken. Die fehlende Regulierung von DeFi-Diensten erschwert die Nachverfolgung illegaler Aktivitäten. Gleichzeitig bietet sie Menschen in Notlagen einen Zugang zu Finanzmitteln, der ihnen sonst verwehrt bleibt.
Unsere Einschätzung
Die zunehmende Nutzung von DeFi in Jemen ist ein Beispiel dafür, wie sich geopolitische Maßnahmen direkt auf die Finanzgewohnheiten der Bevölkerung auswirken. Für Nutzer in Krisenregionen kann DeFi eine wichtige Alternative darstellen – sowohl für alltägliche Zahlungen als auch für internationale Überweisungen. Gleichzeitig wird deutlich, dass Kryptowährungen nicht nur Spekulationsobjekte sind, sondern auch eine funktionale Rolle in instabilen Wirtschaftssystemen übernehmen können.
Wer sich für Kryptowährungen interessiert, sollte die Entwicklungen in Ländern wie Jemen genau beobachten. Sie zeigen, wie digitale Finanzsysteme in realen Krisensituationen eingesetzt werden – mit allen Chancen und Herausforderungen, die damit verbunden sind.