Japans Anleger flüchten wegen Krise in Bitcoin

Das Wichtigste in Kürze
- Japans Anleihemarkt erlebt die schwerste Liquiditätskrise seit 2008
- Ursache ist eine abrupte geldpolitische Wende der Bank of Japan
- Staatsverschuldung erreicht Rekordhöhe von 260 % des Bruttoinlandsprodukts
- Bitcoin gewinnt an Bedeutung als potenzieller sicherer Hafen
- Japanische Krypto-Börsen verzeichnen stabile Handelsvolumina
- Metaplanet-Aktie steigt deutlich durch Bitcoin-Fokus
Hintergrund: Japans Anleihemarkt unter Druck
Japans Staatsanleihen, insbesondere mit langen Laufzeiten, verlieren rapide an Liquidität. Die Rendite 30-jähriger Anleihen stieg zuletzt auf 3,20 % – ein Anstieg um 100 Basispunkte innerhalb weniger Wochen. Gleichzeitig verloren 40-jährige Anleihen massiv an Marktwert. Über 500 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung wurden ausgelöscht.
Finanzanalysten wie Financelot sehen Parallelen zur Finanzkrise 2008, insbesondere zur Situation rund um den Zusammenbruch von Lehman Brothers. Die Liquidität sei auf einem Niveau, das zuletzt während dieser Krise beobachtet wurde.
Ursachen: Geldpolitik und Schuldenlast
Die Bank of Japan (BoJ) hat ihre langjährige expansive Geldpolitik überraschend beendet. Jahrelang kaufte sie in großem Umfang Staatsanleihen auf. Nun hat sie ihre Käufe stark reduziert. Das führte zu einem Überangebot am Markt und steigenden Renditen.
Trotz der Reduktion hält die BoJ weiterhin über 4,1 Billionen US-Dollar an japanischen Staatsanleihen – mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens. Diese Marktverzerrung belastet das Vertrauen der Investoren zusätzlich.
Gleichzeitig ist Japans Staatsverschuldung auf 7,8 Billionen US-Dollar gestiegen. Das entspricht 260 % des Bruttoinlandsprodukts – mehr als doppelt so viel wie in den USA. Im ersten Quartal 2025 schrumpfte das reale Bruttoinlandsprodukt um 0,7 %. Die Inflation lag im April bei 3,6 %, während die Reallöhne um 2,1 % sanken. Diese Kombination deutet auf eine mögliche Stagflation hin – also stagnierendes Wachstum bei gleichzeitig steigenden Preisen.
Bitcoin als alternatives Sicherheitsnetz?
Inmitten dieser wirtschaftlichen Unsicherheit rückt Bitcoin zunehmend in den Fokus japanischer Anleger. Die Diskussion um Kryptowährungen als „sicherer Hafen“ gewinnt an Fahrt. Besonders der Verfall des Yen und das Ende des sogenannten „Carry Trades“ – eine beliebte Strategie, bei der Investoren sich in Yen verschulden, um in höher verzinste Anlagen zu investieren – verstärken diesen Trend.
Das solltest du auch lesen:
-
Orient Slots – Die besten Slots mit Orientalischem Thema
Lesezeit: ~ 4 Minuten
-
Natur-Slots – Die besten Spielautomaten mit Naturthema
Lesezeit: ~ 4 Minuten
-
Oster Slots – die besten Spielautomaten zur Osterzeit
Lesezeit: ~ 4 Minuten
-
Slots mit hoher Volatilität
Lesezeit: ~ 4 Minuten
-
Slots mit mittlerer Volatilität
Lesezeit: ~ 4 Minuten
Beispielhaft zeigt sich das am Unternehmen Metaplanet. Die Aktie des Unternehmens stieg am 27. Mai um 15,55 %, nachdem es seine Bitcoin-Strategie weiter ausbaute. Anleger sehen in Bitcoin offenbar eine Absicherung gegen die zunehmende Instabilität traditioneller Finanzinstrumente.
Stabile Entwicklung im japanischen Kryptomarkt
Trotz der Turbulenzen im Anleihemarkt bleibt der Kryptosektor in Japan stabil. Laut der Japan Virtual and Crypto Assets Exchange Association waren zum 30. April 32 Krypto-Börsen offiziell registriert. Im Februar erreichte das Handelsvolumen im Spotmarkt fast 1,9 Billionen Yen (rund 13,1 Milliarden US-Dollar). Der Margin-Handel lag bei etwa 1,5 Billionen Yen.
Auch regulatorisch bewegt sich etwas: Die regierende Liberaldemokratische Partei setzt sich dafür ein, Kryptowährungen offiziell als eigene Anlageklasse unter dem Finanzinstrumente- und Börsengesetz anzuerkennen. Das würde mehr Rechtssicherheit schaffen und könnte institutionelle Investoren anziehen.
Neue Trends bei Krypto-Investments
Neben Bitcoin rückt auch Cardano (ADA) in den Fokus japanischer Privatanleger. Besonders die Handelspaare ADA/JPY gewinnen an Beliebtheit. Das deutet auf ein wachsendes Interesse an alternativen digitalen Assets hin – möglicherweise als Reaktion auf das sinkende Vertrauen in klassische Märkte.
Unsere Einschätzung
Die Entwicklungen in Japans Anleihemarkt zeigen, wie schnell selbst als stabil geltende Finanzsysteme unter Druck geraten können. Die Kombination aus hoher Staatsverschuldung, geldpolitischer Kehrtwende und wirtschaftlicher Schwäche birgt Risiken für das gesamte Finanzsystem.
Gleichzeitig bietet die aktuelle Situation Chancen für Kryptowährungen wie Bitcoin. Sie werden zunehmend als Absicherung gegen makroökonomische Risiken wahrgenommen. Besonders in Japan, wo regulatorische Klarheit herrscht und das Interesse der Anleger wächst, könnte sich der Kryptomarkt als ernstzunehmende Alternative etablieren.
Wie sich die Lage weiterentwickelt, hängt maßgeblich von der Geldpolitik der BoJ und der wirtschaftlichen Erholung Japans ab. Für Anleger lohnt es sich, die Entwicklungen genau zu beobachten – sowohl im traditionellen Anleihemarkt als auch im Kryptosektor.
Quellen
- Financelot
- The Kobeissi Letter
- James Van Straten
- Japan Virtual and Crypto Assets Exchange Association